ErP-label für Lüftungsgeräte

Das ErP-Label, welches man von Kühlschränken etc. kennt, ist seit dem 1.1.2016 auch für alle neuen Lüftungsgeräte bis 250 m³/h Pflicht. Die Energieklassen auf dem Label werden durch einen errechneten Kennwert SEC (= specific energy consumption; deutsch: SEV = spezifischer Energieverbrauch) bestimmt. Dieser bilanziert die verminderten Lüftungsverluste mit dem Stromverbrauch.

 

Ein negativer SEV bedeutet eine Primärenergieeinsparung. Dementsprechend hat die Klasse G einen SEV von 0 und die Klasse A+ einen SEV unter minus 42 kWh/m² a.

 

Hinweis: die Energieeinsparung des SEV ist nicht vergleichbar mit der Energieeinsparung im Energieausweis, da beim SEV ein sehr hoher Referenzluftwechsel von 2,2 m³/h pro m² angesetzt wird (Luftwechsel Energieausweis 0,4/h bzw. 1,04 m³/h pro m²).

 

In den SEV geht neben der Wärmerückgewinnung und dem Strombedarf der Ventilatoren auch die Luftmengenregelung des Gerätes in die Berechnung ein. D.h., wenn ein Gerät eine automatische Regelstrategie zur Minimierung der Luftmenge beherrscht (z.B. CO2-Fühler in der Abluft) steigt es deutlich besser aus. Wenn zwei unabhängige Fühler in den Wohnräumen (z.B. Schlafzimmer und Wohnzimmer) die Luftqualität bestimmen, verbessert sich die Kategorie normalerweise um eine Stufe.

Sie müssen daher bei einem Vergleich darauf achten, dass die Bewertung beim gleichen Steuerungsfaktor erfolgt (0,65 bis 1,0). Weitere Punkte die bei einen Gerätevergleich mit dem Label erschweren bzw. verzerren finden sie unter den Hinweisen. Wesentlich besser lassen sich die wichtigsten Werte in der Produktdatenbank des Lanes Salzburg vergleichen.

ErP-Label für Lüftungsgeräte mit den Klassen A+ bis G (Quelle: EU Verordnung 1254/2014)

Anforderungen nach EU Verordnung 1253/2014

  • Der für durchschnittliches Klima berechnete SEV darf nicht mehr als 0 kWh/( m² a) betragen.
  • Alle Anlagen müssen über eine Einrichtung zur thermischen Umgehung des Wärmetauschers verfügen
  • LWA höchstens 45 dB
  • SEV darf nicht mehr als – 20 kWh/( m² a) betragen
  • Lüftungsanlagen mit einem Filter sind mit einer optischen Filterwechselanzeige auszurüsten.
  • LWA höchstens 40 dB

 

SEC bzw. SEV Wert für die einzelnen Effizenzklassen:

Hinweis 1: Gute Geräte mit hoher Stromeffizienz und hoher Wärmerückgewinnung erreichen derzeit die Werte A. In Kombination mit Luftqualitätssensoren erreichen sie auch die Klasse A+. Die Kategorien C bis G umfassen Systeme ohne Wärmerückgewinnung. Durch die Nichteinberechnung der Feuchterückgewinnung schneiden Geräte mit Feuchterückgewinnung auch beim ErP-Label schlechter ab, als Geräte mit Feuchterückgewinnung. Komfortlüftung.at empfiehlt daher für Geräte mit Feuchterückgewinnung zumindest Kategorie A und für Geräte ohne Feuchterückgewinnung die Kategorie A+.

 

Hinweis 2: Achten Sie darauf, dass das Gerät in der Standardausführung bzw. bei der Prüfung über einen ePM 1 (50%) (früher F7) Filter in der Zuluft verfügt. Die Filterqualität ist am Label leider nicht angeführt, hat aber natürlich Auswirkungen auf die Gesamteffizienz. Geräte mit schlechten Zuluftfiltern (z.B. Coarse 60%, fürher G4) erreichen beim Label bessere Werte, als in der Praxis, wenn sie, wie in die ÖNORM H 6038:2014 bzw. in den Qualitätskriterien von komfortlüftung.at gefordert, mit einem ePM1(50)  Filter betrieben werden.

 

Hinweis 3: Die Regelungsstrategie wirkt sich im Label deutlich auf die Gesamteffizienz aus. Durch eine automatische Luftmengenanpassung an den Bedarf durch einen oder zwei Fühler für die Luftqualität erreichen die Geräte oft die nächst höhere Effizienzklasse.

 

Hinweis 4: Das Label enthält keine relevanten Werte für den österreichischen Energieausweis (STromeffizienz, zuluftseitiges Temperaturverhältnis nach EN 13141-7). Diese Werte müssen weiterhin dem Prüfzeugnis oder der Marktübersicht von komfortlüftung.at bzw. der Produktdatenbank (

http://www.produktdatenbank-get.at/) entnommen werden.

 

Hinweis 5: Geräte mit Feuchterückgewinnung schneiden beim ErP-Label schlechter ab als Geräte ohne Feuchterückgewinnung. Dies liegt daran, weil die Energie der Feuchterückgewinnugn nicht berücksichtigt wird. Wählen sie dennoch ein Gerät mit Feuchterückgewinnung. Beim österreichischen Energieausweis wird die Feuchterückgewinnugn berücksichtigt und damit erreichen sie in etwa gleiche energetisch wirksame Rückgewinnungsraten.